Schon wieder erst spät aus den Federn gekommen. Ein Wunder eigentlich, dass wir bei unserer hohen Bettschwere noch recht gut im Grassler-Zeitplan liegen. Nachdem das Zelt abgebaut und die Ameisen abgeschüttelt sind, klettern wir den Hang hoch zurück zum Weg. Ein großes Häufchen liegt keine 10 Meter vom Zeltplatz entfernt. Lag das gestern auch schon da? Der Weg bis zur Maurerberghütte führt am Hang entlang durch kleine Wäldchen. Zwischenzeitlich rechnen wir schon damit uns verlaufen zu haben, aber das ist glücklicherweise nicht der Fall. Wir erreichen den Streichelzoo um die Menschenleere Maurerberghütte. Das Wetter war schon beim Aufstehen nicht so toll und seither hat es nicht aufgeklart. Nur Wolken, kein Sonnenschein heute! Auf dem Wirtschaftsweg hinunter zur Straße kommen uns viele Tagestouristen entgegen, am Würzjoch ist schon ganz anständig Betrieb. Es fängt an, stark zu regnen. Wir müssen in einem Bushaltehäuschen Unterschlupf suchen, um unsere Regenschütze über die Rucksäcke zu ziehen. Das klappt mehr schlecht als Recht, weil wir nicht mit in unsere Überlegungen einbezogen hatten, dass der Rucksackregenschutz ja auch über die Isomatte auf dem Rucksack gezogen werden muss. Merke: Regenschütze in Zukunft in Übergröße kaufen!! Für jetzt werden die Isomatten halt nass. Vom Würzjoch geht es über schöne Wiesen und an ein paar Hüttchen vorbei zur Peitlerscharte. Der Regen lässt glücklicherweise schon nach und als wir links um den Peitlerkofel herum kommen ist es bereits wieder trocken. Im Vergleich zu den letzten Tagen sind heute wirklich viele Wanderer unterwegs.
Peitlerscharte
Der Aufstieg zur Peitlerscharte zwischen Peitlerkofel und Aferer Geiseler fordert Opfer, aber ein großes Stück Käse bringt uns wieder so weit auf die Beine, dass wir weiterkönnen. Schöne Aussicht von der Scharte und ein toller Wegweiser. Sieht aus als würde bald ein Gewitter aufziehen. Zwei Wanderer meinen aber die Schlüterhütte wäre jetzt nicht mehr weit, und wir seien schon so gut wie im Trockenen. Also beeilen wir uns, am Hang entlang über den fast flachen Weg so schnell wie möglich in Sicherheit zu kommen. Kaum sind wir da, klart das Wetter aber schon wieder auf und wir können zum Mittagessen draußen sitzen. Die Bestellung in der ersten Italienisch sprachigen Hütte bringt leichte Probleme, doch wir bekommen Bier, Apfelstrudel, Omlett und Wein. Wegen der noch immer unsicheren Wetterlage beschließen wir, es für heute gut sein zu lassen und ziehen in die Hütte. Beim Abendessen treffen wir eine Gruppe Münchner Studenten, die eine Alpenüberquerung von Italien nach München machen. Sie haben ?Sachdienliche? Informationen zur Schiara-Umgebung und überlassen uns ein Blatt Papier, auf dem der Weg beschrieben ist. Verspricht Abenteuerlich zu werden! Der Rest des Abends vergeht mit Vorlesen und Kartenspielen. Heute Nacht wird im Notlager im Flur übernachtet. Überraschend gut geschlafen. Muss der schwere Wein gewesen sein.
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